Hörtherapie


Hörtherapie im Institut Dialog


Leiden Sie unter Tinnitus und/ oder Ohrgeräuschen? Haben Sie trotz gut eingestellter Hörgeräte immer noch Probleme beim Hören?

In unserer Praxis erhalten Sie Informationen, Beratung und individuelle Therapie bei verschiedenen Hörproblemen.

  • Tinnitus

    Tinnitus ist der medizinische Fachausdruck für Ohrgeräusche oder Ohrensausen. Jeder Vierte von uns hat dieses Phänomen schon mal wahrgenommen. Meistens ist es glücklicherweise nur vorübergehend. Oft wird es als Pfeifen, Rauschen, Zischen oder Summen erlebt.


    Den unterschiedlichsten Geräuschen im Kopf oder in den Ohren ist eins gemein: Bis auf seltene Ausnahmen hört sie nur der Betroffene selbst. Man spricht dann vom subjektiven Tinnitus.

    Anders als beim subjektiven Tinnitus gibt es beim objektiven Tinnitus immer eine Grundkrankheit, die eine Schallquelle im Körper bildet. Dieser Schall ist nicht nur vom Betroffenen wahrzunehmen, sondern kann auch vom Arzt in der Untersuchung gehört oder gemessen werden. Ein objektiver Tinnitus hat also eine eindeutige Ursache. Darum muss die Behandlung entsprechend der auslösenden Krankheit erfolgen. Die Therapie der Ohrgeräusche kann deshalb sehr unterschiedlich aussehen und ist oft risikoreich. Zum Glück sind gerade einmal 0,01 Prozent aller Tinnitus-Patienten vom akuten objektiven Tinnitus betroffen.

    (Quelle: www. Tinnitus-mag.de)


    Tinnitus ist keine Krankheit!

    Tinnitus ist ein Symptom, vergleichbar dem Schmerz. Tinnitus ist immer auch ein Warnsignal, dass wir uns übernommen haben, im körperlichen oder seelischen Bereich. Nicht das Symptom Tinnitus muss vordringlich behandelt werden, sondern die Ursachen. Deswegen ist die Diagnostik sehr wichtig.


    Als Ursachen kommen Hörbeeinträchtigungen, Lärmschäden, Morbus Menière (Drehschwindel) und andere organische Erkrankungen in Betracht. Auch der Hörsturz ist oft von einem Tinnitus begleitet. Probleme mit der Halswirbelsäule oder im Zahn-Kiefer-Bereich können auslösende oder verstärkende Ursachen sein. Neben medizinischen Ursachen vermuten die Hälfte aller Betroffenen Lärm und Stress als Auslöser.

    Organische Ursachen lassen sich oft beheben oder behandeln. Häufiger werden jedoch gar keine organischen Ursachen gefunden. In beiden Fällen kann das Ohrgeräusch wieder völlig abklingen, es kann aber auch bleiben. Umso länger der Tinnitus andauert, wird dies wahrscheinlicher. Darum ist eine frühzeitige Behandlung im Akutfall angezeigt.

    Der akute Tinnitus

    Bewahren Sie Ruhe! Und schlafen Sie einmal richtig aus. Sollten Ihre Geräusche am nächsten Morgen noch vorhanden sein, ist eine umgehende Untersuchung "als Eilfall" beim HNO-Arzt angeraten. Haben Sie Ohrgeräusche gepaart mit einem tauben Ohr, sollten Sie gleich zum HNO-Arzt gehen.

    Der chronische Tinnitus

    Nach einigen Wochen ist es eher unwahrscheinlich, dass Sie ihr Geräusch verlieren. Diesen Zustand beschreibt man als chronischen Tinnitus. Sie können aber trotzdem ein unbeschwertes und erfülltes Leben führen.


    Therapie

    Tipps + Infos

    Suchen Sie sich einen Arzt des Vertrauens. Aber: Geben Sie Ihre Verantwortung nicht beim Arzt ab.

    Scheuen Sie nicht, auch psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen

    Machen Sie Ihren Tinnitus nicht zum Lebensmittelpunkt. Und ziehen Sie sich nicht zurück.

    Ein Therapiefahrplan, um die Geräusche zu überhören, liefert die Retrainingtherapie. Hier arbeiten Ärzte, Psychologen und Hörgeräteakustiker Hand in Hand, um auf Ihre individuelle Situation einzugehen. Sie können diese Bausteine auch selbst zusammenstellen.

    Die Behandlung

    Bei andauernden Ohrgeräusche ist das oberste Therapieziel, dem Tinnitus keine Aufmerksamkeit zu schenken. Sie können lernen, ihn einfach zu überhören. Viele Betroffene schaffen dies innerhalb des ersten Jahres. Gönnen Sie sich dafür Zeit und Geduld.

    Aufmerksamkeit wichtigen Dingen widmen

    Der Mensch reagiert auf ein unbekanntes Geräusch zunächst immer mit erhöhter Aufmerksamkeit. Tinnitus ist zu Beginn immer auch ein Warnsignal. Dass wir uns körperlich oder seelisch übernommen haben. Deswegen sollten Sie die Ursachen aufspüren und möglichst beheben. Dann wissen Sie, dass der Tinnitus bedeutungslos und harmlos ist. Spätestens ab diesem Zeitpunkt können Sie Ihre Aufmerksamkeit den bedeutenden Dingen im Leben zuwenden. Und nicht dem unwichtigen Tinnitus.


    Das Tinnitusretraining

    Die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) ist ein wissenschaftlich begründeter Ansatz zur Behandlung von chronischem Tinnitus.

    Die Therapie basiert auf der Grundlage des "Neurophysiologischen Models nach Prof. Jastreboff (USA)".

    Die Methode hat ergeben, dass man den Tinnitus aus dem Bewusstsein verdrängen kann.

     

    Tinnitus ist kein lautes Geräusch. Es ist das subjektive Lautheitsempfinden und kann als Ergebnis eines negativen Lernprozesses angesehen werden, in dessen Folge sich die Wahrnehmung des Tinnitus immer weiter in den Vordergrund drängt.


    Klangtherapie nach Peter Hess® als Unterstützung

    Wir bieten in unserem Institut zur Unterstützung der Hörtherapie die Klangtherapie nach Peter Hess® an. Hierzu werden hochwertige Klangschalen und Gongs eingesetzt, die die therapeutischen Prozesse unterstützen sollen. Durch den bewusst erlebten Klang eröffnen sich für den Patienten/ Klienten neue Wege im Umgang mit dem Tinnitus.


    Selbsthilfegruppen

    In Selbsthilfegruppen sind Sie als Gleiche/r unter Gleichen. Sie können sich hier mit Mitbetroffenen austauschen. Um sich gegenseitig Mut zu machen, gemeinsam medizinische Themen zu besprechen oder Entspannungsübungen durchzuführen. Und auch, um gemeinsame Freizeitunternehmungen durch-zuführen.


    Bitte beachten Sie:

    Selbsthilfegruppen gedeihen bei regelmäßigem Besuch. Nur so kann Vertrauen und eine funktionierende Gemeinschaft entstehen.

    Selbsthilfegruppen sind keine einmalige Tippbörse. Hierdurch werden sie in ihrer Arbeit nur gehindert. Deswegen erfolgt bei den meisten Gruppen der erste Kontakt vorab telefonisch.

    Wenn Sie eine Gruppe kennengelernt haben und sich nach einigen Treffen dort wohl fühlen, ist es wünschenswert, dass Sie Mitglied werden, um deren Arbeit zu unterstützen, von der auch Sie profitieren.



  • Hörsturz

    Jährlich verlieren in Deutschland über 15.000 Menschen plötzlich das Hörvermögen. Meistens ist der Hörverlust auf ein Ohr beschränkt. Diesen plötzlichen Hörverlust nennt man Hörsturz. Häufig ist der Hörsturz von Ohrgeräuschen (Tinnitus) begleitet. Seltener treten auch Schwindel und Druckgefühl im Ohr auf.


    Ungeklärte Ursachen

    Über die genauen Ursachen des Krankheitsbilds Hörsturz existiert noch Unklarheit. Man geht davon aus, dass die Blutversorgung im Innenohr gestört ist. Somit können die Hörzellen nicht mehr funktionieren. Seelische Ursachen und Stress in Beruf und Familie werden ebenso in Betracht gezogen. Vermutet wird auch die Auslösung durch bestimmte Viren, die Hör- und Gleichgewichtsnerven befallen.


    Im Akutfall schnell reagieren!

    Gehen Sie bei einer akuten Hörminderung als „Eilfall“ zügig zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt, damit rechtzeitig die notwendige Behandlung eingeleitet wird. Ebenso sollte zeitnah ein Hörsturz von anderen möglichen Ursachen abgegrenzt werden.


    Die Therapie des Hörsturzes ähnelt der Therapie bei akuten Ohrgeräuschen. Nach einer Untersuchung des Ohrs erhalten Sie in der Regel blutverflüssigende Lösungen aber auch Kortison als Infusionen. Dadurch soll das Innenohr besser versorgt werden. Die Behandlung auf Durchblutungsstörungen ist lediglich eine erste Verdachtsdiagnose. Deswegen müssen häufig weitere Diagnoseschritte erfolgen.

    Wenn die Behandlung frühzeitig beginnt, kann in den meisten Fällen das Gehör wieder völlig hergestellt werden. In vielen Fällen behebt sich der Hörsturz auch von selbst. Es ist aber nie abzusehen, ob eine Spontanheilung einsetzt. Eine sofortige ärztliche Behandlung ist daher unbedingt anzuraten!


    In manchen Fällen bleibt nach einem Hörsturz ein Hörverlust erhalten. Oft hilft dann das Tragen eines Hörgerätes und bei Ertaubungen ein Cochlea-Implantat. Manchmal bleibt auch ein Tinnitus, selbst nachdem Ihr Hörvermögen wieder hergestellt ist. Hierfür gibt es viele Hilfen! Auch in unserem Institut.


    Tipps und Infos

    Zur Behandlung werden Sie manchmal in ein Krankenhaus überwiesen. Sie gewinnen so Abstand von beruflichen oder familiären Belastungen

    * Ruhe und positive Gedanken fördern Ihren Selbstheilungsprozess.

    * Teilen Sie Ihrem Arzt mit, ob und welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen. Gewisse Präparate können sich nämlich schädigend auf Ihr Gehör auswirken. Setzen Sie aber nie ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt Medikamente ab.

    * Schenken Sie Ihrem Wohlbefinden mehr Aufmerksamkeit. Besonders wenn Sie Ihren Hörsturz auf berufliche Überanstrengung und Stress zurückführen. Um zukünftig belastenden Situationen besser begegnen zu können, sollten Sie eine Entspannungsmethode erlernen. Das kann Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation nach Jocobsen, Yoga, Tai Chi oder ähnliches sein.


    Zur Entspannung und Unterstützung des Genesungsprozesses kann auch die Klangtherapie nach Peter Hess® eingesetzt werden. Diese bieten wir auch in unserem Institut an.


    Für alle Patienten gibt es therapeutische Hilfen, spezielle Fachkliniken und Selbsthilfegruppen


  • Schwerhörigkeit

    Als Schwerhörigkeit (Hypakusis) bezeichnet man eine Einschränkung des Hörvermögens. Die Ausprägung kann von geringfügiger Beeinträchtigung bis zu vollständigem Hörverlust reichen und vorübergehend oder dauerhaft sein. Bei Menschen, die nur noch einzelne Töne bzw. Geräusche oder gar keine Laute mehr hören können, spricht man von Gehörlosigkeit.


    Schwerhörigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass bestimmte Frequenzen und Tonlautstärken vermindert oder überhaupt nicht mehr gehört werden können. Je nach Ursache können verschiedene begleitende Symptome auftreten. Ist das Innenohr geschädigt, so können gleichzeitig zu Tinnitus, Schwindelanfällen oder Gleichgewichtsstörungen auftreten.


    Erste Anzeichen für Hörprobleme können sich auf folgende Weise bemerkbar machen:

    • Überhören von Naturgeräuschen wie Blätter-, Meeresrauschen oder Vogelgezwitscher
    • Überhören von Haushaltsgeräuschen, d.h. Surren des Kühlschranks, Ticken des Weckers usw.
    • Überhören von Telefon oder Klingel
    • Verstärktes Gefühl, dass der Gesprächspartner nuschelt und Nachfragen erforderlich macht
    • Schlechtes Sprachverstehen bei Geräuschkulisse (z.B. in der Gruppe oder bei Musik im Hintergrund)
    • Familienmitglieder oder Nachbarn beschweren sich über den zu lauten Fernseher bzw. einzu lautes Radio

    Bei ersten Anzeichen sollten Betroffene ihr Gehör von einem HNO-Arzt überprüfen lassen.


    Die Ursachen für eine Schwerhörigkeit sind vielfältig. Sie kann sowohl eine Alterserscheinung als auch Folge einer Erkrankung oder übermäßiger Lärmbelastung sein. Lärmschwerhörigkeit ist in Deutschland die häufigste Berufskrankheit. Etwa 12.000 neue Verdachtsfälle werden den Berufsgenossenschaften jährlich gemeldet. In manchen Fällen wird Hypakusis vererbt.


    Die Ursachen der Hypakusis werden vor diesem Hintergrund in verschiedene Kategorien eingeteilt, wobei sie jeweils sowohl in akuter als auch chronischer Form auftreten können.


    Die Schallleitungsschwerhörigkeit

    Die Schallleitungsschwerhörigkeit wird auch Schallübertragungsschwerhörigkeit genannt, da der über das Trommelfell ankommende Schall vom Mittelohr nicht richtig an das Innenohr weitergeleitet wird. Hierbei werden die Schallsignale leiser gehört, aber ihre Qualität, z.B. die Verständlichkeit des Gesprochenen, bleibt weitgehend erhalten. Alle Tonhöhen werden gleich schlecht gehört.

    Ursachen einer akuten Schallleitungsschwerhörigkeit können bspw. Fremdkörper oder Wasser im äußeren Gehörgang oder auch eine akute Mittelohrentzündung sowie ein Riss im Trommelfell sein.

    Ursachen einer chronischen Schallleitungsschwerhörigkeit können bspw. chronische Mittelohrentzündungen, Tumore im Gehörgang oder Mittelohr sein.


    Schallempfindungsschwerhörigkeit

    Hierbei handelt es sich um eine Innenohrschwerhörigkeit, d.h. in Teilen des Innenohrs, seltener dem Hörnerv oder dem Gehirn, liegt eine Schädigung oder Funktionsschwäche vor. Bei der Schallempfindungsschwerhörigkeit werden die Schallsignale noch relativ gut empfangen, aber sie werden verändert wahrgenommen, da die Frequenzen -beginnend mit den hohen Tönen - unterschiedlich stark verloren gehen. Das hat Auswirkungen auf den Aufbau, das Klangbild und die Qualität der gehörten Sprache bzw. Töne.

    Ursachen einer akuten Schallempfindungsschwerhörigkeit sind bspw. ein Hörsturz, Lärm über der Schmerzgrenze von 120dB, Morbus Menière, Multiple Sklerose oder auch Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten.

    Ursachen einer chronischen Schallempfindungsschwerhörigkeit können unter Anderem alterbedingt oder Folgen einer täglichen mehrstündigen Lärmbelastung über 80dB ohne Gehörschutz sein. Des Weiteren können die Hörnerven erkranken oder die Beschwerden von der Halswirbelsäule ausgehen.


    Kombinierte Schallleitungs-und Schallempfindungsschwerhörigkeit

    Sie tritt bei gleichzeitiger Erkrankung des Mittel- und Innenohres auf, wie es beispielsweise bei Mittelohrentzündungen mit Beteiligung des Innenohrs der Fall ist (z.B. Labyrinthitis).


    Therapie

    Bei schwerhörigen Menschen wurde in der Regel ein Hörgerät angepasst. Nun müssen diese den Umgang und das Hören mit dem Hörgerät trainieren.


    Die Hörtherapie findet auf verschiedenen Ebenen statt:

    In extremen Fällen wird zunächst auf Geräusch- Ebene gearbeitet. Alltagsgeräusche sollen erkannt und richtig zugeordnet werden. Des Weiteren geht es um das Vergleichen und Unterscheiden von Geräuschen und Tönen in Rhythmus, Dauer und Tonhöhe.

    Im Anschluss erarbeitet man die Silben-, Wort- und Satzebene. Werden Wörter/ Einsilber oder einfache Sätze verstanden? Es werden Übungen mit verdecktem oder offenem Mundbild durchgeführt.

    Auf Silbeneben muss aus ähnlich klingenden Silben eine Vergleichssilbe erkannt werden (ata-aka; Vergleichssilbe: aka).

    Auch das Erkennen prosodischer Merkmale (Sprachmelodie) im Satz spielt eine wichtige Rolle in der Hörtherapie:

    "Komm wir essen Opa."

    "Komm, wir essen, Opa"

    Satzzeichen (und somit auch Betonungen) retten Leben!


    Um den Alltagsbezug zu trainieren, werden Übungen in geschlossenen (Closed Set) und offenen Settings (Open Set) durchgeführt.


    Closed Set:

    • Verstehen von Zahlen, Preisen und Uhrzeiten
    • Verstehen von geübten und bekannten Wörtern
    • Verstehen von Sätzen (Sätze innerhalb eines semantischen Kontexts)
    • themenbezogenes Telefonieren

    Open Set:

    • Verstehen von nicht geübten und unbekannten Wörtern
    • Verstehen von Sätzen (Sätze ohne Kontext)
    • Telefonieren ohne Thema

    Da im Alltag häufig äußere Geräuschquellen (Störschall) das Verstehen beeinträchtigen, wird auch dies in der Therapie geübt. Auch das Richtungshören und Übungen zum Mundablesen sind Bestandteil der Hörtherapie.


    Folgende Therapeutische Mittel werden eingesetzt:

    • Audiolog
    • "Richtig Üben - Richtig Verstehen" (Bogar - Sendelbach)
    • Übungen mit CD's und Lösungsbogen (Bogar - Sendelbach)

  • Cochlea Implantat

    Was es ist und wie es funktioniert

    Mit einer Innenohrprothese, einem Cochlea Implantat (CI), können hochgradig schwerhörige oder gehörlose Kinder sowie spät ertaubte Erwachsene wieder hören. Auch wenn ihnen herkömmliche Hörgeräte keinen Nutzen mehr bringen. Ein Hörgerät verstärkt den Schall und ist daher stark abhängig vom Restgehör des Betroffenen. Das CI wandelt den Schall in elektrische Impulse um und ersetzt auf diese Weise die Funktion des Innenohrs und Sprache und Geräusche können wieder wahrgenommen werden.

    Das Cochlea-Implantat besteht aus zwei Teilen: hinter dem Ohr wird in einer Operation das Implantat eingesetzt. Und der CI- Prozessor mit der Sendespule wird wie ein Hörgerät hinter dem Ohr getragen.

    Per 01. März 2016 gibt es weltweit etwa 500 000 CI-Träger, davon leben alleine etwa 45.000 in Deutschland

    (5. DCIG CI-Fachtagung Frankfurt am Main) 


    Therapie

    Wurde bei einem Menschen ein Cochlea Implant (CI) eingesetzt, so muss dieser den Umgang und das Hören damit trainieren.

    Die Hörtherapie findet auf verschiedenen Ebenen statt:

    In extremen Fällen wird zunächst wird auf Geräusch- Ebene gearbeitet. Alltagsgeräusche sollen erkannt und richtig zugeordnet werden. Des Weiteren geht es um das Vergleichen und Unterschieden von Geräuschen und Tönen in Rhythmus, Dauer und Tonhöhe.

    Im Anschluss erarbeitet man die Silben-, Wort- und Satzebene. Werden Wörter/ Einsilber oder einfache Sätze verstanden? Es werden Übungen mit verdecktem oder offenem Mundbild durchgeführt.

    Auf Silbeneben muss aus ähnlich klingenden Silben eine Vergleichssilbe erkannt werden (ata-aka; Vergleichssilbe: aka).

    Auch das Erkennen prosodischer Merkmale (Sprachmelodie) im Satz spielt eine wichtige Rolle in der Hörtherapie:

    "Komm wir essen Opa."

    "Komm, wir essen, Opa."

    Satzzeichen (und somit auch Betonungen) retten Leben!


    Um den Alltagsbezug zu trainieren, werden Übungen in geschlossenen (Closed Set) und offenen Settings (Open Set) durchgeführt.


    Closed Set:

    • Verstehen von Zahlen, Preisen und Uhrzeiten
    • Verstehen von geübten und bekannten Wörtern
    • Verstehen von Sätzen (Sätze innerhalb eines semantischen Kontexts)
    • themenbezogenes Telefonieren

    Open Set:

    • Verstehen von nicht geübten und unbekannten Wörtern
    • Verstehen von Sätzen (Sätze ohne Kontext)
    • Telefonieren ohne Thema

    Da im Alltag häufig äußere Geräuschquellen (Störschall) das Verstehen beeinträchtigen, wird auch dies in der Therapie geübt. Auch das Richtungshören und Übungen zum Mundablesen sind Bestandteil der Hörtherapie.


    Folgende Therapeutische Mittel werden eingesetzt:

    • Audiolog
    • "Richtig Üben - Richtig Verstehen" (Bogar - Sendelbach)
    • Übungen mit CD's und Lösungsbogen (Bogar - Sendelbach)


  • Hyperakusis

    Unser Hörsystem ist oft vollständig überreizt. Dadurch finden sich nicht nur mehr Hörschäden mit Hörverlusten, sondern auch eine Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis) bei ansonsten völlig gesunden Ohren.


    Hyperakusis bedeutet eine Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen sämtlicher Frequenzen auf einem oder auf beiden Ohren. Die Grenze zur Geräuschempfindlichkeit oder genervten Wahrnehmung der Lärm- oder Geräuschwelt ist dort überschritten, wo nicht nur einmalig oder kurzfristig, sondern anhaltend oder zunehmend häufiger die Empfindung des Nichtaushaltenkönnens im Bewusstsein andrängt und beklagt wird.

    Geräuschempfindlichkeit wird bei über 40% der Tinnitus-Betroffenen beobachtet, wenn gezielt danach gefragt wird, bzw. entsprechende audiometrische Untersuchungen gemacht werden. Die Betroffenen erleben normale Umweltgeräusche deutlich lauter bis unangenehm, die für den Normalhörigen völlig unproblematisch erlebt werden.


    So kann z.B. der Ventilator eines Computers oder gar die eigene Stimme als derart unangenehm erlebt werden, dass die Betroffenen diese Bereiche meiden, sich immer mehr in die Stille zurückziehen und das Haus nur noch mit Lärmschutzmaßnahmen verlassen. Bei audiometrischen Untersuchungen (HNO Arzt, Hörgeräteakustiker) stellt sich dieses Phänomen durch eine deutlich erniedrigte Unbehaglichkeitsschwelle (UBS) dar. So werden die Testtöne bereits mit 50 oder 60 dB als unangenehm erlebt.


    Wichtig zu wissen für Tinnitus-Betroffene ist, dass nicht der Tinnitus die Ursache für die Geräuschüberempfindlichkeit ist und umgekehrt auch nicht die Geräuschüberempfindlichkeit die Ursache für den Tinnitus. Beide Symptome können sich aus der gleichen Schädigung im Hörsystem entwickeln und dann einzeln oder gemeinsam auftreten.


    Ursachen

    Geräuschüberempfindlichkeit (Hyperakusis) ist eine Störung der Geräuschverarbeitung im Gehirn und tritt häufig zusammen mit Hörstörungen und Tinnitus auf. Weitere Ursachen können Lärmbelastung, das Älterwerden sowie seelische oder körperliche Verletzungen sein.

    Häufig besteht ein Teufelskreis. Aufgrund der Hyperakusis werden Geräusche soweit wie möglich vermieden, dies wiederum führt dazu, dass die Geräuschempfindlichkeit ansteigt. Ziel der Therapie ist es, diesen Teufelskreis zu überwinden und eine schrittweise Gewöhnung an Geräusche zu ermöglichen.


    Therapie

    Ein Hauptaspekt der Therapie ist die Informationsvermittlung, bspw. über die Gutartigkeit des psychischen Phänomens.


    Therapeutische Hilfen:

    • Hörtherapeutische Maßnahmen zur Wiedergewöhnung an Alltagsgeräusche
    • bei bestehender psychischer Störung sollte zusätzlich eine Psychotherapie eingeleitet werden
    • mögliche Unterstützung der Therapie in schweren Fällen ist die Anpassung eines Noisers
    • Auf keinen Fall sollten Sie:
    • die Stille meiden
    • übertriebenen Hörschutz verwenden
    • "normale", alltägliche Geräuschquellen meiden

    In der Regel führt eine kombinierte auditiv- psychologische sowie die darin beinhaltete Verhaltensänderung zum Erfolg.


  • Phonophobie

    Wohl alle Menschen kennen Geräusche, die sie "einfach nicht ertragen können". Das Besondere an der Phonophobie ist, dass diese Überempfindlichkeit nicht von der Lautheit von Tönen oder Geräuschen abhängig ist, sondern von ihrer Bedeutung. Die Bedrohlichkeit der jeweiligen Geräusche entsteht durch wiederholte Erlebnisse, die mit Angst, Scham, Peinlichkeit verbunden waren und denen der Betroffene hilflos ausgesetzt war. Hier steht manchmal die psychotherapeutische Behandlung im Vordergrund.



  • Recruitment

    Der fehlende Lautheitsausgleich bei Schwerhörigkeit


    Auch schwerhörige Menschen können unter einer Geräuschüberempfindlichkeit leiden, die sich hier aber auf die Töne und Frequenzen beschränkt, in denen der Hörverlust am größten ist. Dann kann in Folge einer Schädigung der Haarzellen Leises nicht mehr gut verstanden, zu Lautes nicht so gut abgeschwächt werden. Die hierauf beruhende Geräuschüberempfindlichkeit lässt - in der Regel - immer mehr nach, je mehr sich durch zunehmende Gewöhnung ein Ausgleich in der weiteren Hörverarbeitung einstellen kann. Voraussetzung ist allerdings, dass man sich der neuen und erst einmal unangenehmen Lernsituation stellt, indem man die zunächst als (zu) laut erscheinenden Geräusche nicht mehr vermeidet und sich ihnen schrittweise aussetzt. Eine Vermeidung würde zu einer zunehmenden Geräuschüberempfindlichkeit führen.


  • Neurofeedback

    Neurofeedback ist eine Lernmethode auf Grundlagen der Verhaltenstherapie (operantes Konditionieren).


    Ermöglicht wird durch das Neurofeedback die Bewusstmachung der Veränderungen von elektrischer Hirnaktivität. Dadurch wird eine Rückmeldung (Feedback) über z.B. Konzentration, Vigilanz, Entspannung oder Anspannung gegeben.


    Die Veränderungen werden von einem Computerprogramm registriert und sichtbar gemacht. Dies kann bspw. über ein steigendes und sinkendes Flugzeug auf dem Bildschirm visualisiert sein. Der Trainierende erlernt seine eigene Hirnaktivität zu beeinflussen. Unangenehme Zustände können abgebaut und angenehme Zustände (z.B. Entspannung) können aufgebaut werden. Der "Lerneffekt" setzt durch die unmittelbare Rückmeldung ein.

    Der positive Effekt hält in der Regel nachhaltig an.


    Neurofeedback bei Tinnitus

    Neben der bei uns angebotenen Tinnitus- Retraining- Therapie, dem Einsatz von Entspannungstechniken, unterstützenden Maßnahmen wie Klangtherapie nach Peter Hess bieten wir nun auch Neurofeedback als weiteren Therapiebaustein an.

    Es geht darum gezielte Entspannungsstrategien zu entwickeln, zu evaluieren und damit eine Reduktion des Tinnitus zu erreichen.

    Beim Neurofeedback wird auf individuelle Beschwerden und Begleitsymptome des Tinnitus- Patienten Rücksicht genommen.


    weitere Einsatzmöglichkeiten von Neurofeedback:

    - AD(H)S

    - Autismus

    - Schlaganfall

    - Suchtkrankheiten

    - Angststörungen

    - Depressionen

    - Stimmungsschwankungen

    - Schlafstörungen


    Die Neurofeedback Therapie muss als wichtiger und hilfreicher Baustein einer ganzheitlichen Therapie angesehen werden.


    Wir empfehlen:

    Dauer pro Therapieeinheit: 45-60 Minuten

    Mindestanzahl der Therapieeinheiten: 30-40

    Frequenz: 1- 2 Einheiten pro Woche



  • Klangmassage/ -therapie

    Die Klangtherapie eröffnet Ihnen neue Wege zur Ruhe zu kommen, Ihre eigene Mitte zu finden und damit einhergehend, Ihr Wohlbefinden zu erneuern.

    Während der Klangtherapie liegen Sie bekleidet, völlig entspannt und in eine Decke gehüllt auf einer Liege. Die speziell dafür entwickelten Klangschalen, Peter Hess® Therapieklangschalen, werden nach und nach auf die Energiezentren ihres Körpers bzw. neben den Körper gestellt und sanft angeschlagen.

    Bei der Klangmassage werden Hören und Fühlen gleichermaßen angesprochen. Die harmonischen Klänge beruhigen den Geist. Die feinen Vibrationen, die von der klingenden und damit schwingenden Klangschale ausgehen, breiten sich nach und nach im Körper aus. 


    Die Behandlung wird eingesetzt bei:

    • Stressreduzierung und Stressbewältigung (Burnout)

    • Tinnitus

    • Depressionen, Ängste

    • Lebenskrisen

    • Chronischen Schmerzen (Gelenkschmerzen/ Migräne/ Rheuma)

    • Schlafproblemen

    • Heilungsprozessen (z. B. nach Operationen)

    • Stärkung des Immunsystems

    Eine Klangmassage kann eine Unterstützung der ärztlichen Behandlung sein, ersetzt diese jedoch nicht.


    Sollten bei Ihnen folgende Erkrankungen oder Bedingungen vorliegen, so sprechen Sie uns bitte gezielt an.

    • Herzschrittmacher

    • Psychosen

    • Schwangere im 1. Trimenon

    • Epilepsie

    • Herzrhythmusstörungen


Share by: